Milton H. Erickson, MD (1901-1980)

Milton H. Erickson

"Jeder Mensch ist ein Individuum. Die Psychotherapie sollte deshalb so definiert werden, daß sie der Einzigartigkeit der Bedürfnisse eines Individuums gerecht wird, statt den Menschen so zurechtzustutzen, daß er in das Prokrustesbett einer hypothetischen Theorie vom menschlichen Verhalten paßt."   Erickson 1979

Die Arbeit des amerikanischen Psychiaters Milton H. Erickson (1901-1980), der als der bedeutendste Praktiker und Lehrer der modernen Hypnotherapie angesehen werden kann wird, ist in den letzten 20 Jahren im deutschen Sprachraum immer bekannter geworden. Inzwischen sind auch die gesammelten Werke von Erickson ins Deutsche übersetzt, und es finden regelmäßig große Tagungen und Kongresse zur Hypnose statt, die - neben anderen Hypnosegesellschaften - großenteils von der Milton H. Erickson Gesellschaft (M.E.G. e.V. München) organisiert werden. International wird das Erbe von Erickson durch die Erickson Foundation weiterentwickelt und gefördert.

Obwohl Erickson eine Vielfalt origineller Lösungsstrategien (strategischer Ansatz) entwarf und das therapeutische Interventionsrepertoire ganz wesentlich durch seine hypnotherapeutischen Ansätze bereicherte, bestand sein eigentliches Genie wohl darin, klientenspezifische Persönlichkeitseigenschaften, Fähigkeiten, Lebenserfahrungen und Erinnerungen als therapeutische Ressourcen in kurzzeittherapeutischen Verfahren so zu aktivieren (statt Defizit- Ressourcen-Orientierung), daß sie dem Klienten zur Realisierung seiner eigenen Ziele wirkungsvoll verhelfen (Utilisationsansatz). Man kann seine Methode vielleicht beschreiben als: "Alles zu nutzen, was hilft"! Erickson sah jeden Menschen als einzigartig an, und er nutzte deshalb für die Therapie, was immer der Klient in der Sitzung anbot oder in die Praxis "mitbrachte".

Erickson versuchte, den Klienten in seiner persönlichen "Realitätskonstruktion", in seiner individuellen inneren Welt von Einstellungen, Werten, subjektiven Erfahrungen und Interpretationen zu verstehen und zu begegnen. Und er war sehr erfolgreich darin! Ericksons Kreativität in der Wahrnehmung von Details, im Umgang mit allen Botschaften des Klienten, im strategischem Denken und psychotherapeutischen Handeln ermöglicht es ihm, dem Klienten in seiner subjektiven Welt zu begegnen und somit manchmal schnelle und gewissermaßen genial-einfache Lösungen oder Wege zur Veränderung zu finden.

Literatur zur Klinischen Hypnose und modernen Hypnotherapie findet man auf der Homepage der MEG unter: Wissenswertes zum Thema Hypnose und Hypnotherapie

 


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